Die Plaza de San Juan de Dios stammt aus dem Jahr 1728, nachdem die Kirche und das Krankenhaus bereits gebaut waren. Sie gilt als eines der ersten wichtigen, architektonischen Ensembles von Camagüey. Rund um dem Platz San Juan de Dios finden wir viele konstruktive Elemente aus dem 18. Jahrhundert, wie breite Fassaden, große Türen, Fenster mit gedrechselten Holzbalustern (sogenannte Fenster mit Balkonen) und koloniale Elemente, die den Ursprüngen der Stadt treu bleiben.

Fenster mit gedrechselten Holzbalustern am Plaza San Juan de Dios

Fenster mit gedrechselten Holzbalustern am Plaza San Juan de Dios (Foto: Casa1902)

Auf dem Platz befindet sich das alte Krankenhaus von San Juan de Dios, wo sich zuletzt die Provinzdirektion für Kulturerbe befand. Das Gebäude wird derzeit restauriert und soll als Hotel in naher Zukunft wiedereröffnet werden. Besonders sehenswert ist der maurisch gestaltete Innenhof mit seinen überdachten Gängen.

Das ehemalige Hospital San Juan de Dios wird zum Hotel umgebaut

Das ehemalige Hospital San Juan de Dios wird zum Hotel umgebaut (Foto: Casa1902)

In dem Hospital San Juan de Dios lebte der Krankenpfleger José Olallo Valdés (1820-1889) seit seinem 15. Lebensjahr, als er aus Havanna nach Camagüey kam. Valdés, den alle „Pater Olallo“ nannten, galt als wohltätiger und sehr menschlicher Mann. Er widmete sein ganzes Leben der Pflege der Kranken und Armen der Stadt und verdiente sich den Respekt aller Einwohner von Camagüey. Derzeit ruhen seine sterblichen Überreste in einer Urne in der Kirche San Juan de Dios. Und seine Heiligsprechung durch die Katholische Kirche steht wohl bevor.

Das ehemalige Hospital und die Kirche am Plaza de San Juan de Dios

Das ehemalige Hospital und die Kirche am Plaza de San Juan de Dios (Foto: Casa1902)

Ignacio Agramonte, der bekannteste, kubanische Freiheitskämpfer im Unabhängigkeitskampf gegen Spanien fiel am 11. Mai 1873. Sein Leichnam wurde auf die Plaza de San Juan de Dios gebracht. Pater Olallo säuberte und verband ihn in dem damaligen Krankenhaus. Heute findet man an der Stelle eine Gedenktafel, die den Text des Liedes „Al Mayor“ von Silvio Rodríguez anlässlich des 100. Todestages von Agramonte trägt. Während des großen Hurrikans 1932 fanden zudem die Bewohner von Camagüey hier eine sichere Zuflucht.

Die Kirche San Juan de Dios ist von großer Bedeutung, da sowohl der Boden des Altars als auch die Decke original sind. Hier können Besucher eine besondere, sehr menschliche Darstellung des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes finden, die einzigartig in Lateinamerika ist.

Auf der Plaza de San Juan de Dios finden Touristen zudem ein großes Angebot an Restaurants, wovon wir eindeutig das Restaurant 1800 mit seinem hervorragenden Service und der exzellenten Küche empfehlen können.